Grünenbach im Allgäu eröffnet neue Feuerwache

Ein mittlerweile doch sehr in die Jahre gekommenes Feuerwehrhaus bewegte die Verantwortlichen der Gemeinde Grünenbach – gut 30 Kilometer nordwestlich des Bodensees – an neuer Stelle ein neues Feuerwehrhaus mit ebenso neuen Außenanlagen zu errichten. Der Entschluss hierzu fiel im Jahre 2016 nachdem der Bund den Kauf eines Katastrophenfahrzeuges übernahm und somit unerwartet Gelder für einen Neubau frei wurden – Spatenstich war im März 2017. Auf einer Nutzfläche von 683 Quadratmetern befinden sich neben der Fahrzeughalle, Umkleidekabinen und Duschen, ein Schulungsraum, das Floriansstüble mit Küche, ein Büro, sowie eine Werkstatt.


Gering tragfähiger Untergrund
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Im Zuge dieser Neubaumaßnahme auf der grünen Wiese, mussten auch die etwa 1.600 Quadratmeter umfassenden Außenanlagen komplett befestigt werden. Hierbei setzten die Planer auf ein seit Jahren bewährtes Pflastersystem. Dipl.-Ing. (FH) André Lingg vom gleichnamigen Architekturbüro aus Oberstdorf erklärt die Hintergründe: Der Neubau der Maßnahme bot der Gemeinde auch die Chance neben dem Übungsplatz für die Feuerwehr zusätzlich 38 neue Parkstellplätze für PKW zu schaffen. So dient das Areal rund um die neue Feuerwache auch als Parkplatz für die benachbarte Veranstaltungshalle und kann doppelt genutzt werden. Weil der Untergrund hier aufgrund von Schwemmsandeinlagerungen sehr wenig tragfähig ist, haben wir unter die geplante Pflasterfläche ein Geotextil der Klasse 4 mit ca. 80 cm Frostschutzkoffer eingebaut. Um auf Nummer sicher zu gehen, haben wir uns deshalb auch beim Pflasterbelag für eine besonders stabile Variante entschieden“, so Lingg.

Die Wahl fiel auf das altbewährte Einstein-Pflastersystem aus dem Hause Diephaus in Munderkingen, das bereits seit etlichen Jahren auf zahlreichen Feuerwehrgeländen zum Einsatz kommt. Dieses Verbundpflaster erfüllte genau die gestellten Anforderungen der Planer. Es verfügt über eine hohe Belastungsfähigkeit, die aus der D-Punkt-Fugentechnik resultiert – einer speziellen Verbundtechnologie, die dafür sorgt, dass es auch im Falle einer Knirschverlegung der Steine wenn überhaupt nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt deshalb der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren sehr gering. Die oft übliche Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge bzw. der Fugenraum werden eingehalten. Eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen ist somit gegeben.


Einsteinpflaster - belastbar und wirtschaftlich

Fündig wurde man beim Einstein-Pflastersystem aus dem Hause BERDING BETON. Lothar Buchmüller erklärt: „Für die etwa 1.400 Quadratmeter umfassenden Flächen auf der Raiffeisenstraße und rund um die Wiedparkhalle fiel die Entscheidung auf „Modula Plus“ in einem hellen sand-beige nuancierten Farbton. Dieses Pflastersystem im Format 30 x 20 bzw. 20 x 20 x 10 cm vermittelt eine angenehme freundliche Atmosphäre und schlägt eine schöne Brücke zwischen der moderneren Wiedparkhalle und den angrenzenden Grünflächen auf dem Sportgelände.“

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Andé Lingg beschreibt: „Aus diesem Grund ist das System in der Lage, Schub- und Horizontalkräfte abzupuffern und gleichmäßig in die Tragschichten weiterzuleiten. Dies gewährleistet uns, dass die Fläche auch dauerhaft ohne Schaden bleibt. Ein weiterer Vorteil des verwendeten Pflastersystems war für uns seine Wirtschaftlichkeit. Der Bauherr hat das Pflaster unter fachlicher Anleitung mit Hilfe einer 56-köpfigen Truppe in Eigenregie verlegt. Da war es für uns sehr gut, dass sich der optimale Fugenabstand beim Verlegen quasi automatisch von selbst ergibt. Auch das handliche Format von 20 x 20 cm kam uns dabei sehr entgegen.“ Darüber hinaus spielte für die Planer aber auch die Optik der Außenanlage eine wichtige Rolle. Hierzu André Lingg: „Der neue Hochbau passt sich mit seiner Lärchenschindelfassade sehr schön in die dörflich-bayerische Umgebung ein. Mit dem grauen und anthrazitfarbigen Pflasterbelag gelingt es, die Fläche dezent in den Hintergrund treten zu lassen, um auf diese Weise das schöne Feuerwehrhaus zu betonen.“

Neben den neuen Außenanlagen gibt es auf dem Gelände noch eine weitere Besonderheit: Auf den sonst üblichen Schlauchturm haben die Bauherren in der neuen Feuerwache verzichtet. Stattdessen verfügt das Gebäude über eine moderne Anlage für die Schlauchwäsche. Die über ein Display gesteuerte Maschine rollt die Schläuche auf, füllt sie mit Wasser und hält eine Minute lang den Druck von 16 Bar, um zu prüfen, ob sie noch intakt sind. Nach der Prüfung ist der Schlauch nur noch leicht feucht, wird aufgerollt und kann direkt wieder aufgeräumt werden.

Am 8. April 2018 wurde die neue Feuerwache mit einem Gottesdienst und einem Tag der offenen Tür feierlich eröffnet. Die hierbei zahlreich rangierenden Fahrzeuge konnten den frisch gepflasterten Flächen dabei keinen Schaden anhaben. Zahlreiche weitere mit dem Einsteinpflaster befestigten Flächen beweisen, dass auch eine dauerhafte Belastung durch schweres Gerät derartigen Flächen keinen Schaden zufügt.

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