Städtebauförderung in Bayern stellt hohe Anforderungen an Flächenbefestigung

Zehn Kilometer nordöstlich von Nürnberg im Landkreis Erlangen-Höchstadt liegt die rund 3.000 Einwohner zählende Gemeinde Kalchreuth. Als vor einigen Jahren der Startschuss für eine im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms geförderte Sanierungsmaßnahme der Ortsdurchfahrt gefallen war, hatten die Verantwortlichen mehrere Ziele gleichzeitig zu berücksichtigen. Fritz Müller vom gleichnamigen Planungsbüro aus Eckental schildert die Situation: „Die Staatsstraße in Kalchreuth präsentierte sich im Bereich der Ortseinfahrten durch einen sehr breiten Straßenraum. In den Seitenbereichen befanden sich Längsparkerstreifen, die Gehwegbereiche waren durchgehend relativ eng. Auch im Kernbereich herrschten abschnittsweise sehr beengte Verhältnisse, sowohl im Fahrbahnbereich als auch in den Seitenbereichen. Hier waren teilweise überhaupt keine Gehwege vorhanden. Die Ortsdurchfahrt besaß nahezu keine Aufenthaltsqualität und wies gestalterisch und funktional hohe Defizite auf. Der Straßenraum wurde von der Fahrbahn dominiert, die Seitenbereiche waren als „Restflächen“ für den ruhenden Verkehr und zuletzt für den Fußgänger vorgesehen. Diese Planungsphilosophie aus den 60er und 70er Jahren beherrschte optisch die städtebauliche Situation“, so Müller.


Aufwertung des städtebaulichen Umfeldes
Kalchreuth 2

Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen der Gemeinde neben einer kompletten Deckensanierung der Asphaltfahrbahn auch zu einer Neugestaltung der Seitenbereiche mit einem geeigneten Pflastermaterial. Ziel war es. ein der zentralen Lage und den Nutzungen entsprechendes gestalterisch und funktional aufgewertetes, städtebauliches Umfeld zu schaffen. Neben der Neuordnung des fließenden und ruhenden Verkehrs sollten die Bereiche für die Fußgänger deutlich verbessert werden. Hierfür war es vorgesehen, auf der Südseite einen durchgehendend breiten gut nutzbaren Gehweg anzulegen. Daher suchte man eine Befestigung, die die Ortschaft optisch deutlich aufwertet und ebenso auch dauerhaft den anfallenden Belastungen standhält. „Denn schließlich dienen die Gehwege auch als Zufahrten zu den Geschäften und Anwohnergrundstücken und sind daher auch einer gewissen Belastung – nicht nur durch PKW – ausgesetzt“, erklärt Fritz Müller.


Einsteinpflaster: optimale Fuge sorgt für stabile Flächen

Die Entscheidung für die etwa 5.000 Quadratmeter zu befestigenden Pflasterflächen fiel auf „Il Basolo Plus“ - einem Pflastersystem aus dem Hause Angermüller bei Coburg. Dieses Pflastersystem aus der Einstein-Pflasterfamilie in 10 cm Stärke verfügt über die D-Punkt-Fugentechnik, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. „Mit dieser Eigenschaft können die Belastungen, die auf die Fläche einwirken, dem Pflaster nichts anhaben“, erläutert Müller.

Kalchreuth 3


Farbton muschelkalk bringt Aufenthaltsqualität
Aber auch optisch hat der hier verwendete Belag seine Qualitäten. Fritz Müller: „Die Steine in dem warmen Farbton „muschelkalk“ betonen den dörflichen Charakter und bringen damit die gewünschte Aufenthaltsqualität in die Ortsdurchfahrt zurück. Bereits bei der Sanierung der Bahnhofstraße vor einigen Jahren wurde das gleiche Material verwendet – so wirkt die kleine Ortschaft wie aus einem Guss. Im Rahmen der Neugestaltung wurde darüber hinaus auch die Ausstattung des Straßenraumes mit Hilfe einheitlicher Bänke, Abfallbehälter, Radständer und Leuchten aufgewertet. Zusätzlich wurde in der Ortsdurchfahrt jede Möglichkeit genutzt, kleine Pflanzflächen anzulegen und Straßenbäume zu pflanzen.“

Bis zum Jahresende soll die Sanierungsmaßnahme abgeschlossen sein. Fritz Müller bemerkt abschließend: „Aus heutiger Sicht hat sich die Sanierung gelohnt: Der Ort hat deutlich an Attraktivität gewonnen, und trotz intensiver Nutzung der Flächen seit Fertigstellung der Gehwege, sind keine Beeinträchtigungen zu erkennen.“

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