Großprojekt „Döppersberg“ in Wuppertal

Höhenunterschiede überwinden, das gehört in Wuppertal zum Alltag. Am neuen Döppersberg haben die Planer eine ebenerdige Anbindung des Hauptbahnhofs erreicht, indem sie zum einen die Bundesallee zwischen Morianstraße und Wall um rund sechs Meter absenkten, so dass ein ebenerdiges Überqueren für Fußgänger möglich wurde. Zum anderen entstand mit dem Bau einer großzügigen Bahnhofsmall über zwei Geschosse ein Ensemble aus zwei Platzflächen. Der neue Bahnhofsvorplatz auf der Ebene der Fußgängerbrücke über die Bundesallee und ein neuer Platz auf dem Dach der Mall direkt vor dem historischen Empfangsgebäude. Auf dem Weg über den unteren Platz werden die Fußgänger zum Flanieren und Einkaufen eingeladen, der obere Platz ist ruhig und bietet Raum zum Entspannen und Verweilen.

 

Plätze sollen einzigartige Einheit bilden
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Andreas Klein von der Projektleitung Döppersberg der Stadt Wuppertal erläutert die Maßnahme: „Ziel der Planung war es, aus vielfältigen Randbedingungen – topografisch, gestalterisch und funktionell – eine Platzsituation zu schaffen, die eine einzigartige Einheit bildet. Trotz der Höhendifferenz der zwei Platzteile und einer funktionellen Aufteilung sollten sich „oben“ und „unten“ durch einen Gestaltungskanon verbinden. Dies haben wir in erster Linie durch eine einheitliche Oberflächengestaltung erreicht.“ Der Vorplatz gliedert sich im Wesentlichen in zwei Bereiche mit einem Höhenunterschied von rund 7 Metern: Der Obere Platz entlang des historischen Empfangsgebäudes, der Bundespolizei und der ehemalige Bundesbahndirektion. Der Untere Platz über der Tiefgarage, dem Primak-Gebäude und der Fußgängerbrücke über die B7-Bundesallee. Beide Plätze sind durch eine breite Freitreppe miteinander verbunden, die achsial auf das Gebäude der ehemaligen Bundesbahndirektion ausgerichtet ist.


Optische Ausrichtung an Kalkstein-Natursteinfassaden

An die Befestigung der rund 7.000 Quadratmeter großen Flächen stellten die Planer ganz besondere Anforderungen. Hierzu Andreas Klein: „Die Optik der Pflasterflächen sollte sich an der Natursteinkruste der Kalksteinfassade, die insbesondere die untere Platzebene umgibt, orientieren.“ Deshalb entschied man sich nach Anlegen von Musterflächen für das Modula Plus Pflastersystem aus dem Hause BERDING BETON im Farbton „sandbeige“. Insgesamt sechs Formate (30x20, 40x20, 60x30, 80x40, 50x30 und 60x40 cm) kamen hier zum Einsatz. Andreas Klein: „Verlegt wurden die Steine im wilden Reihenverband, alle 7 bis 9 Reihen wird das Muster wiederholt. Mit dieser Oberflächengestaltung gelingt uns die gestalterische Verbindung der unterschiedlichen Flächen.“

 

Gau Hepp 3

 

Verschiebesicher: Einstein-Pflastersystem mit D-Punkt-Fugentechnik

 

Neben der Optik spielten aber für die Planung der Pflasterflächen auch funktionale Aspekte eine wichtige Rolle. Hierzu Andreas Klein: „Der untere Platz dient als Stadtplatz für Veranstaltungen und wird auch immer wieder in engen Radien von schwereren Fahrzeugen zur Geschäftsanlieferung befahren. Wenn diese auf der Fläche rangieren, dann wirken große Schub- und Scherkräfte auf die Pflasterflächen ein. Der neue Belag sollte daher über eine gewisse Tragfähigkeit verfügen“, so Klein. Für das 14 cm starke Modula Plus Pflastersystem stellt dies kein Problem dar, denn dieses Pflaster aus der Einstein-Pflasterfamilie verfügt über die D-Punkt-Fugentechnik, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. „Da wir mit diesem Pflastersystem bereits im Jahre 2012 vor dem IC-Hotel gute Erfahrungen gesammelt hatten, war dieses Verschiebesicherungssystem auch hier erste Wahl“, so Klein. Die spezielle Fugentechnik sorgt aber noch für weitere Vorteile: „Erstens lässt sich das Pflastersystem wirklich leicht verlegen, zweitens ergibt sich stets ein sehr einheitliches Fugenbild, was den Plätzen im Ganzen ein harmonisches Erscheinungsbild verleiht“, so Klein.

 

Auch nach mehr als einem Jahr intensiver Beanspruchung konstatieren die Planer, dass die Pflasterflächen am Döppersberg ihre Bewährungsprobe bestanden haben. Hierzu Andreas Klein: „Die Pflasterflächen befinden sich nach wie vor technisch in einem tadellosen Zustand. Weil sich die geschliffenen Oberflächen der Pflastersteine zudem sehr gut reinigen lassen, sehen diese auch optisch noch sehr ordentlich aus - und das, obwohl über die Flächen täglich rund 40.000 Menschen gehen.

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