Stadt Friedrichshafen setzt auf besonderes Pflastersystem
 
Vor allem im nördlichen Kernstadtbereich der größten Stadt des Bodenseekreises  kämpften die verantwortlichen Straßenbauingenieure der Stadt bis vor wenigen Jahren noch mit dem geschilderten Problem. Oliver Daeges vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Wangen, der häufig im Auftrag der Stadt Friedrichshafen arbeitet, schildert die Situation: „In diesem Stadtviertel haben wir es mit einem Geflecht aus vornehmlich rechtwinklig angelegten Straßen mit relativ schmalen Querschnitten zu tun. Daher findet man hier überdurchschnittlich viele enge Kreuzungsbereiche.  Genau an diesen Stellen beobachten wir immer häufiger auftretende Schäden in der Asphaltdecke.“


Knotenpunkte sind hohen Belastungen ausgesetzt

Ursache hierfür ist nicht nur das Alter der Flächen, sondern auch die zunehmende Nutzung der Flächen durch schwerere Fahrzeuge: Hierzu Oliver Daeges: „Wo früher nur Anwohner mit PKW`s fuhren, verkehren heute dreiachsige Schulbusse, die die Kinder zu den nahe gelegenen 4 Schulen bringen. Bei Kurvenfahrt wirken die Reifen der Busse mit starken Scherkräften auf den Belag ein. Deshalb sind die Kreuzungen heute bedeutend größeren Belastungen ausgesetzt als früher. Hinzu kommt noch die „rechts vor links“ – Regelung, die sämtliche Fahrzeuge zum Bremsen vor allen Kreuzungen zwingt. Unter diesen Bedingungen sind Belagsverschiebungen da bereits vorprogrammiert“, so Daeges.

Bereits vor 5 Jahren entschloss man sich von Seiten der Stadt, die besagten Flächen nach und nach zu sanieren. Gefragt war ein Belag, der im Wesentlichen zwei Aufgaben erfüllen sollte: Zum einen sollte er sich bei den gegebenen Belastungen durch den Verkehr nicht verschieben, andererseits wollte man durch eine Fahrbahnanhebung und durch farbliche Akzente eine gewisse Verkehrsberuhigung herbeiführen. Aus diesem Grund schied Asphalt als Belag für die Kreuzungsbereiche aus. Die Entscheidung für die Befestigung der Knotenpunkte fiel auf ein Pflastersystem der Einstein-Produktfamilie vom Betonwerk Diephaus Reinschütz GmbH & Co. KG aus Munderkingen. „Dieses Steinsystem erfüllte für uns alle gestellten Anforderungen in idealer Weise“, bemerkt Oliver Daeges.

Technik: Scherkräfte abpuffern und gleichmäßig in die Tragschichten weiterleiten

Charakteristisch für dieses Systempflaster sind Verbundelemente, die paarweise so angeordnet sind, dass eine Verschiebung der Steine gegeneinander verhindert wird. Jeweils ein Element eines Verbundelementepaares wird zylindrisch ausgeführt. Das andere verjüngt sich nach oben kegelförmig. Dadurch entstehen Kammern, die Fugenmaterial in allen Korngrößen aufnehmen und eine höchste Verbundwirkung ermöglichen. Weil es nur wenige punktuelle Kontakte zwischen den Steinen gibt, bleibt die gesamte Fläche langfristig elastisch.

Daeges: „Dieser Pflasterbelag bietet dank der D-Punkt-Fugensicherung eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen. Die zur regelmäßigen Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird systembedingt stets eingehalten. Schub- und Horizontalkräfte, die der Busverkehr verursacht, werden abgepuffert und gleichmäßig in die Tragschichten weitergeleitet.“ Aber auch optische Gründe sprachen für diese Lösung: Dank der roten Farbgebung der Steine und einer Anhebung der Fläche um 5-10 cm werden die Knotenpunkte optisch betont und animieren die Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht.

Optik: Muster vom Bestand fortführen

Weil sich das Pflaster an diesen Stellen seit dem gut bewährt hat, war es auch erste Wahl, als man letztes Jahr im Rahmen von Kanalsanierungsmaßnahmen weite Teile der Friedrichshafener Fußgängerzone neu befestigen müsste. Hierzu Oliver Daeges: „In den Fußgängerbereichen wird zwar weniger schnell gefahren, dafür ist aber hier die Belastung durch rangierende Lieferfahrzeuge erheblich. Deshalb suchte man auch hier nach einem besonders stabilen Pflastersystem.“

Neben der Technik spielte aber in der Fußgängerzone vor allem die Optik eine entscheidende Rolle: „Bedingung war es, das bestehende Muster der nicht sanierten angrenzenden Straßen in den sanierten Bereichen fortzuführen“, erklärt Oliver Daeges. „So sollten die Ränder der Straßen im Läuferverband verlegt werden und die mittleren Bereiche zwischen den Rinnen im Diagonalverband. Außerdem sollte der neue Belag nun nicht mehr rot, sondern hellgrau sein, um insgesamt eine freundliche Aufenthaltsqualität zu schaffen.“

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Einstein-Fugentechnik erfüllt die Anforderungen

Weil das Einsteinpflaster auch mit gestrahlter Oberfläche in hellgrau im 20er Raster und mit passender Bischofsmütze lieferbar ist, erfüllte es alle gestellten Anforderungen. Oliver Daeges: „Dank der passenden Formate, konnten wir die rund 3.000m² Pflastersteine optisch sehr ansprechend verlegen. Die Übergänge zum alten Bestand verlaufen harmonisch und die hell gestrahlten Oberflächen passen sehr gut zu den z.T. sehr modernen Geschäftshäusern der Friedrichshafener Innenstadt.

Noch mehr freut den Planer aber noch eine anderer Punkt: „Mit dem Einstein-Pflastersystem haben wir für die Stadt Friedrichshafen eine einheitliche Lösung gefunden, die Schäden an sanierten Pflasterflächen dauerhaft vermeidet. Dies spart Kosten und sichert über Jahre eine ansprechende Optik“, so Daeges.

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