Neues Bildungszentrum in Moers setzt auf besondere Art der Flächenbefestigung


Für die Stadtentwicklung der größten Stadt im Kreis Wesel strahlt das Bildungszentrum eine starke Signalwirkung aus, denn über lange Zeit bot am selben Standort das vor etlichen Jahren still gelegte Hallenbad einen unschönen Anblick. Nach dessen Abriss und der Errichtung des neuen Bildungszentrums an der östlichen Seite des Grundstücks, wurde nun in Nord-Süd-Richtung ein öffentlicher Raum geschaffen, der die angrenzenden Schuleinrichtungen stadträumlich integriert. Hierzu Jürgen Krebs von den Architekten Kohl/Fromme aus Duisburg: „Der im Grundriss von uns kompakt gestaltete Baukörper des Bildungszentrums wird zur Wilhelm-Schröder-Strasse geöffnet und formuliert so eine eindeutige Eingangsgeste in das Bildungszentrum. Dieses wird als dreigeschossiger Solitär in seiner Höhenentwicklung in die Umgebung eingefügt. Die leicht erfahrbare äußere Figur wird im Innenraum zu einer eigenständigen Raumfigur. Damit tragen wir dem Ziel einer Kultureinrichtung mit differenziertem Angebot Rechnung“, so Krebs.

Zweiradstellplätze bilden wesentlichen Bestandteil der Außenanlagen

Bei einem so herausragenden Objekt für die Stadt war es klar, dass auch die Außenanlagen mit dem entsprechenden Bewusstsein geplant werden sollten. So schafft eine gemeinsame Erschließung mit den im Norden angrenzenden Lehrerparkplätzen eine klare Zonierung der Verkehrsströme für PKW, Fussgänger und Fahrradfahrer. Die Stellplätze werden oberirdisch in ein Gründach aus Bäumen der Gattung Gleditschien eingebunden. Auch die Fahrradabstellplätze stellen einen wesentlichen Bestandteil der Erschließung dar und befinden sich eingebunden in die Gesamtgestaltung der Außenanlagen in unmittelbarer Nähe zum Eingang.

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In diesem Zusammenhang kam auch der Art der Flächenbefestigung eine besondere Rolle zu. Christian Ewers vom Landschaftsarchitekturbüro FSWLA aus Düsseldorf schildert die Ausgangslage: „Wir hatten zweierlei Anforderungen an das Material, mit dem das Gelände rund um das neue Bildungszentrum befestigt werden sollte: Am wichtigsten war es uns, dass die Flächen sich nicht in den Vordergrund drängen, damit die Architektur des neuen Gebäudes gut zur Geltung kommt. Gewünscht war daher eine unaufgeregte Gestaltung mit schlichten Formen. Gleichzeitig sollten die Flächen auch gewissen technischen Anforderungen genügen. So sollte der Besucherparkplatz aus ökologischen Gründen versickerungsfähig angelegt werden und der Zweiradstellplatz im Falle eines Falles auch der Belastung schwererer Motorräder gewachsen sein“, so Ewers.

Aus diesem Grund belegte man die über 100 PKW-Stellplätze mit einem quadratischen Rasenfugenpflaster, durch dessen 3 cm breite Fugen die anfallenden Niederschläge versickern können. Christian Ewers: „Dank der begrünten Fugen weicht dieses Pflaster das harte Thema Parkplatz auf.“ Den Vorplatz des imposanten Gebäudes befestigte man mit anthrazitfarbigen Platten im Format 60 x 40 cm. Ein abgerundetes Pflanzbeet aus Beton mit integrierten Sitzmöbeln aus Holz sorgt in diesem Bereich zusätzlich für eine angenehme Aufenthaltsqualität und unterstreicht den rundlich sanften Charakter des Hochbaus.

Schlichter Pflasterbelag mit herausragenden technischen Eigenschaften überzeugt die Planer

Eine ganz besondere Art der Flächenbefestigung findet sich aber auf dem etwa 500 m² großen Zweiradstellplatz neben dem Eingang zum Bildungszentrum: Hier entschied man sich für ein helles und dezentes Betonsteinpflaster im Format 20 x 20 cm. „Beinahe also ein ganz normaler Belag, wie man ihn von vielen Weg- und Platzbefestigungen her kennt“, erklärt Ewers. Was man nicht sieht: Die Steine mit dem Namen „Modula plus“ weisen an ihren Flanken eine bestimmte Verbundtechnologie auf und gelten daher als besonders verschiebesicher. Grund hierfür ist die Einstein-Pflastertechnologie mit einer speziellen D-Punkt-Fugensicherung, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet.


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„Das besondere an diesem System war für uns, dass es technisch alle Anforderungen an verschiedene Belastungssituationen erfüllt, ohne dabei – wie viele andere Verbundpflastersteinsysteme – optisch hässlich zu wirken. Im Gegenteil: dieses System bleibt trotz seiner technischen Raffinessen zurückhaltend und elegant – kein ganz normales Pflaster also“, schildert Christian Ewers.

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