Außenanlagen verschmelzen Dürener Museen zu einem Gesamtkunstwerk

In Form eines „Dualen Museumskonzeptes“ bilden beide Museen eine global ausgerichtete Plattform für die Kunst der Gegenwart und die Kulturgeschichte des Papiers mit interdisziplinären Ausstelllungen des 21. Jahrhunderts. Durch die Erweiterung des von Georg Frentzen im Jahre 1905 errichtete Leopold-Hoesch-Museums um einen kubischen Anbau gelang dem Architekten Peter Kulka aus Köln die Bildung einer harmonischen Einheit von Klassik und Moderne. Nach Fertigstellung des Hochbaus galt es nun das Umfeld zusammen mit den beiden Museen zu einem Gesamtkunstwerk zusammenzuschmelzen.

Dipl.-Ing. Johannes Klee vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Aachen beschreibt das Vorhaben: „Ziel der Planer war es, das gesamte Umfeld der Museen in eine Plattform für moderne und zeitgenössische Kunst im Außenraum zu verwandeln. Zentrum bildet der Hoesch-Platz, der mit einer Steininstallation des Bildhauers Ulrich Rückriem einen wirkungsvollen Kontrast zur neobarocken Sandsteinfassade des Museums bietet. Diese Freifläche dient zukünftig als Plattform für Großinstallationen sowie Open-Air-Veranstaltungen.“

Raumkonzept basiert auf Minimalismus

Gegliedert werden die Platzflächen durch Lindenreihen, Lichtstehlen und zurücknehmend gestaltete Ausstattungselemente, wie z.B. Sitzmöbeln aus Basaltlava. Ein weiteres wichtiges Planungselement war der Ausbau einer neuen Promenade entlang der August-Klotz-Straße. Diese nimmt in ihrem Verlauf die Überreste der historischen Stadtmauer auf und spannt einen einzigartigen Bogen der Geschichte Dürens vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Mit dem ersten Blick steht die im Jahre 1224 erbaute Stadtmauer im Mittelpunkt; um ein paar Schritte weiter die einzigartige Spannung zwischen dem Museumsaltbau und dem Neubau in Szene zu setzen und schlussendlich den Blick auf die von 1949 bis 1955 wieder aufgebaute Marienkirche mit Ihrem mächtigen Glockenturm freizugeben.

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Durch die Integration der Günther-Peill-Straße und der Poliusstraße in die Gesamtplatzgestaltung wurde dem Museumsgebäude eine herausragende Präsenz geschaffen. „Das ganze Raumkonzept basiert auf Minimalismus“, so Klee. „Daher wurde der Hoesch-Platz mit wassergebundenen Materialien befestigt, die einfach und natürlich wirken.“ Auch für die restlichen etwa 4.000 m² großen Flächen rund um die beiden Museen wünschte man sich eine dezente Befestigung. „Gesucht war ein Pflasterbelag mit einer sehr feinen Oberfläche, der sich in einem ruhigen Muster verlegen lässt. Hierdurch wollten wir erreichen, dass die Museen so wirken, als wären diese von oben wie auf ein Tableau gesetzt worden“, formuliert Klee.

Optische und technische Anforderungen an die Flächenbefestigung

Neben der Optik stellten die Planer aber auch hohe technische Anforderungen an die Befestigung. „Die Flächen rund um die Museen werden neben dem Anliegerverkehr auch regelmäßig von schweren LKW befahren, die große Exponate anliefern“, so Klee. „10 Tonnen Achslast sind da keine Seltenheit. Mit diesen Belastungen muss die neue Oberflächenbefestigung klarkommen ohne Schaden zu nehmen.“

Deshalb entschieden sich die Planer für einen Pflasterbelag, der beide Eigenschaften in sich vereint. „Mit dem System „Modula Plus Caprice“ aus dem Hause BERDING BETON haben wir genau das passende Pflaster gefunden. Die anthrazitfarbigen Steine verfügen über eine besonders feinkörnige Oberfläche und wurden mit 6 verschiedenen Formaten im Reihenverband verlegt. Der hierdurch erzeugte bewusste Kontrast zu den Hochbauten baut auf dem gesamten Areal dauerhaft eine gewisse Spannung auf.

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Aber auch technisch können die Flächen überzeugen: Der Belag aus der Einstein-Pflasterfamilie verfügt über die D-Punkt-Fugensicherung, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Betonpflastersteinen mit Abstandhaltern oder Verbundsystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet.


„Die erste Bewährungsprobe hat das Pflaster bereits bestanden“, so Klee: „Bei der Anlieferung des schweren Anröchter Dolomitsteines für die Steininstallation auf dem Hoesch-Platz rangierte ein großer Ladekran auf den Flächen. Die mehr als 10 Tonnen Achslast hat der Pflasterbelag locker weggesteckt. Damit stellen wir sicher, dass die Außenanlagen auf Dauer ein ansehnliches Gesamtkunstwerk bleiben“, so Klee.

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