Münchner Mittelschule setzt auf besonderes Pflastersystem

Nachdem bereits im Jahre 2007 die Berufsschule für Medienberufe aus dem Gebäude auszog, standen deren Räume für eine neue Nutzung zur Verfügung. Geplant war ein Umbau in eine neue Mittelschule für die Jahrgangsstufen 5 bis 9. Etwa 250 Schüler aus zwei Hauptschulen deren Standorte geschlossen werden, sollten hier künftig unterrichtet werden. Mit einer Investitionssumme von ca. 18 Mio. € wurde das Schulgebäude in den letzten zwei Jahren erweitert und eine Doppelsporthalle neu gebaut. Der sanierte Komplex umfasst auch eine Mensa für die etwa 60 Ganztageskinder. In diesem Zuge wurden auch die Außenanlagen komplett neu angelegt. Landschaftsarchitekt Dipl. - Ing. Werner Franz aus München erläutert die Maßnahme: „Durch die vorhandene Bausubstanz war die Struktur einiger Außenflächen klar vorgegeben. So zum Beispiel der rechtwinklige Innenhof, der als Pausenhof dient: An dem hier liegenden, sehr attraktiven Natursteinpflaster wollten wir festhalten. Zusätzlich war jedoch in den Randbereichen zur optischen Auflockerung eine andere Befestigungsart gefragt, die den Bogen zur modernen Architektur des Gebäudes spannt.“ 

 

Optische und funktionale Aspekte spielten eine Rolle

schule muenchen2

Auch für den Südeingang der Mittelschule suchten die Planer eine Lösung, die aus verschiedenen Materialien bestand: Ziel war es, die drei Pfeiler, die das Gebäude über dem Eingang abstützen, optisch zu betonen und in der Fläche fortzuführen. Bei den neu anzulegenden Parkplätzen dominierten dagegen eher funktionale Zielvorgaben: Hierzu Werner Franz: „Für die etwa 750 m² große Fläche suchten wir nach einem Material, das einerseits den Verkehrsbelastungen durch Lieferfahrzeuge, Feuerwehr und Müllfahrzeuge standhält, das andererseits aber ebenso in der Lage ist, anfallende Niederschläge ortsnah zu versickern.“

Die Entscheidung fiel auf das Einstein-Pflastersystem aus dem Hause Diephaus, das sowohl technisch als auch optisch überzeugte. Franz: „Im Pausenhof legten wir um die zentrale Natursteinfläche das Pflaster als Randeinfassung im Farbton Alpengrau mit einer kugelgestrahlten Oberfläche. Diese wirkt sehr edel und mit dem Format 30 x 20 x 8 cm betonen wir die rechtwinklige Formensprache des Innenhofes.“ Mit dem gleichen Material wurde auch der Südeingang befestigt. Die optische Betonung der Pfeiler erreichte der Planer durch schmale Streifen aus Naturstein, die sich in der Breite der Pfeiler in die Fläche fortsetzen. Auch hier passt das Material optisch gut zur hellen Fassade und zur 28 Meter hohen silbergrauen Skulptur „Start“, die den Pausenhof und den Eingangsbereich der Schule in einem Bogen überspannt.

Alles aus einem Guss - dank Einsteinpflaster 

schule muenchen3

Das Beste an diesem Pflastersystem waren aber seine überragenden technischen Eigenschaften. Werner Franz erklärt die Technologie: „Dank der D-Punkt-Fugensicherung des Einstein-Pflasters kommt es bei der Verlegung dieses Systems nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt deshalb der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet.“ Aus diesem Grund ist das System in der Lage ist, Schub- und Horizontalkräfte abzupuffern und gleichmäßig in die Tragschichten weiterzuleiten. „Deshalb konnten wir es auch für die Befestigung der befahrenen Bereiche einsetzen“, so Franz: „So war es möglich, alle Betonsteinflächen aus einem Guss zu gestalten.“

Der Trick mit der Rasenkammer

Um die geforderten Versickerungswerte auf den PKW-Stellflächen zu erreichen, wendeten die Planer einen Trick an: Die Steine wurden im Reihenverband so versetzt gelegt, dass zwischen den Steinflanken Rasenkammern im Format 5 x 20 cm entstanden. „Hierdurch kann ein Großteil der anfallenden Niederschläge vor Ort versickern – auf andere aufwendige Entwässerungssysteme konnte dank dieser Lösung verzichtet werden“, erläutert Werner Franz.

Nachdem die neue Mittelschule am 13.9.2011 eröffnet wurde und Anfang 2012 die Baumaßnahmen Ihren Abschluss fanden, werden die Flächen nun schon eine Zeitlang intensiv genutzt – ohne dass Verschiebungen am Belag erkennbar sind. Kein Problem also, wenn künftig der Verkehr auf dem Parkplatz aufgrund weiter steigender Schülerzahlen in München zunimmt.


 

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ok