Spezielles Pflastersystem für Ortskernsanierung in Groß-Karben

Die gut 22.000 Einwohner zählende Stadt Karben liegt etwa 15 KM nordöstlich von Frankfurt. Seit 2006 ist der historische Ortskern Groß-Karben ein Erneuerungsgebiet des Programms der Städtebauförderung "Dorferneuerung in Hessen". Mit der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt und einiger anliegender Plätze werden die letzten Maßnahmen der Dorferneuerung realisiert. Diese umfassen in erster Linie die Sanierung von Fahrbahn und Gehwegen. In diesem Zuge wird auch mehr Platz und Barrierefreiheit für Fußgänger geschaffen und die Aufenthaltsqualität durch attraktive Platzgestaltungen verbessert. Die Bushaltestellen werden neu geordnet und barrierefrei ausgebaut. Ebenso werden Parkplätze im Streckenverlauf errichtet, um den ruhenden Verkehr neu zu ordnen. Weitere bauliche Maßnahmen wie Fahrbahnverschwenkungen oder Einengungen sollen geschwindigkeitsdämpfend wirken.


Optische und funktionale Aspekte spielen eine Rolle
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Von Anfang an stellten die verantwortlichen Planer hohe Anforderungen an das zu verwendende Pflastermaterial. Ekkehart Böing - stellvertretender Leiter des FB Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr der Stadt Karben erklärt warum: „Groß-Karben ist ein historisch gewachsener Ort mit entsprechendem dörflichem Ambiente. Deshalb kam für die Sanierung der Ortsdurchfahrt im Abschnitt des historischen Ortskerns ausschließlich ein Pflasterbelag in Frage, der aufgrund seiner optischen Eigenschaften in der Lage ist, dieses Ambiente auch in der Flächenbefestigung fortzuführen. Andererseits ist die Durchgangsstraße aufgrund größerer Gefällestrecken und einiger 90 Grad rechts/links verlaufender Kurven sehr hohen Verkehrsbelastungen ausgesetzt. Die Straße wurde zwar nach Inbetriebnahme der neuen Ortsumgehung von einer Landes- auf eine Stadtstraße herabgestuft – dennoch wird sie täglich von etwa 6.000 Fahrzeugen befahren. Insbesondere der Busverkehr wird auch künftig zu einer andauernden Belastung der Flächen beitragen.“ Tiefbauingenieur Michael Soborka – ebenfalls vom städtischen Fachbereich Bauen aus Karben- ergänzt: „Daher war hier ein Pflasterbelag gefragt, der neben den optischen Eigenschaften gleichzeitig auch eine dauerhaft stabile Lösung bietet. Herkömmliches Pflaster schied aus, weil nach unserer Erfahrung bei der Pflasterverlegung der erforderliche Fugenabstand allzu oft nicht eingehalten wird. Auf den ersten Blick scheinen solche Flächen zwar stabil - über kurz oder lang ergeben sich jedoch Schäden, weil sich Verkehrsbelastungen nicht mehr über die Fläche verteilen können“, so Soborka.

 

DIN-gerechte Fuge hat große Bedeutung 

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Die Ausprägung einer DIN-gerechten Fuge war deshalb für die Planer von besonderer Bedeutung. Weil man bereits an anderen Stellen mit dem CombiStabil-Pflastersystem aus der Einstein-Produktfamilie gute Erfahrung gesammelt hatte, war dieses System auch für das Objekt in Groß-Karben erste Wahl. Die Entscheidung in diesem Fall fiel auf eine besondere Variante dieses Pflastersystems des Herstellers Beton Pfenning aus Lampertheim. Hierzu Michael Soborka: „Für die etwa 1.800 m² umfassenden Fahrbahnen und Gehwege im ersten Bauabschnitt haben wir uns für das System CombiStabil LX12 entschieden. Hierbei handelt es sich um einen Ankerverbundpflasterstein, der eine exzellente Optik mit maximaler Belastbarkeit verbindet. Das 12 cm starke Vollverbundpflaster in L-Form gibt uns die Sicherheit, dass auch der Busverkehr den Flächen dauerhaft nichts anhaben kann“, so die Planer.

Hohe Verbundwirkung dank Verbundnockensystem und L-Form

Das Besondere an der Einstein-Pflastertechnologie ist die D-Punkt-Fugentechnik, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. Hendrik Jäger – Verkaufsleiter bei Fa. Beton Pfenning - ergänzt: „Neben der Ausbildung einer optimalen Fuge bietet dieses System aber auch noch alle Vorteile eines Ankerverbundpflasters. Aufgrund der typischen Winkelform der Steine ist in der verlegten Fläche immer ein gewisser Anteil jedes einzelnen LX12-Steines fest in einer Nachbarreihe verankert. Dies verhindert ein Verdrehen oder Kippen der Steine.“

Muschelkalk-Optik und Scheinfuge sorgen für harmonisches Ambiente

Aber auch optisch passen die neu verlegten Flächen gut in das historische Ortsbild. Dank der ansprechenden Farbgestaltung der Steinoberfläche in Muschelkalk-Optik und der Scheinfuge wirken die verlegten Flächen aufgelockert und harmonisch. Seit Weihnachten 2017 wurde der erste Abschnitt der Ortskernsanierung für Kosten in Höhe von 1,14 Millionen Euro abgeschlossen. Die Praxis zeigt, dass weder durch PKW, noch durch regelmäßige Belastung durch Busfahrzeuge Schäden an der Pflasterfläche entstanden sind – im Gegenteil: die Fläche wirkt nach wie vor wie frisch verlegt.
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