Ehingen setzt bei Sanierung der Fußgängerzone nicht nur auf Optik


 „Als vor ca. 25 Jahren das Kernstadtgebiet mit dem Granitpflaster gerade neu befestigt war, sah alles noch tip top aus“, formuliert Dipl.-Ing. Rolf Schmid, Abteilungsleiter Tiefbau der Stadt Ehingen. „Das ging auch etwa 10 Jahre lang gut. Dann kamen die ersten Probleme: Mit Einführung der dreiachsigen Linienbusse wirkten auf die Flächen – vor allem in den Kurvenbereichen – solche Scherkräfte ein, dass es zu massiven Verschiebungen kam. Steine lösten sich und gingen kaputt. Seit dem sind wir immer wieder damit beschäftigt, die Löcher notdürftig mit Bitumen auszubessern“, so Schmid. „Das kostet über die Jahre viel Geld und sieht nicht schön aus.“ Aus diesem Grund entschloss man sich vor rund zwei Jahren, die innerstädtischen Flächen nach und nach zu sanieren. Gefragt war ein Pflasterbelag, der sich bei den gegebenen Belastungen durch den Verkehr nicht verschiebt aber gleichzeitung dem bisherigen Naturstein optisch in nichts nachsteht.

Standortfaktor Fußgängerzone

Schmid: „Unsere Aufgabe bestand darin, den Pflasterbelag so zu wählen, dass die Fußgängerzone nach wie vor ein hochwertiges Einkaufsmagnet für den Alb-Donau-Kreis bleibt. Unsere Bürger sollen gerne hier einkaufen und dazu gehört eben auch ein passendes Umfeld.“ Ebenso wichtig waren aber auch die technischen Voraussetzungen hinsichtlich der Belastbarkeit. Schmid: „Der Lieferverkehr wird in Zukunft eher zunehmen. Neben den Bussen belasten auch Bau- und Rettungsfahrzeuge die Flächen mit Rangierbewegungen auf engstem Raum. Deshalb war unbedingt ein Belag gefordert, der nicht nur gut aussieht, sondern der auch den Belastungen dauerhaft standhält.“

 


Für die Sanierung der mehrere tausend Quadratmeter umfassenden Flächen im Kernstadtbereich entschied man sich für das Einstein-Pflastersystem im Format 20 bzw. 30 x 20 x 10 cm aus dem Betonwerk Diephaus Reinschütz GmbH & Co. KG im nahe gelegenen Munderkingen. „Dieses Steinsystem verbindet Funktionalität und Optik in idealer Weise und erfüllte damit alle gestellten Anforderungen an den Belag“, so Schmid.

Einstein-Fugentechnik: Kombination aus Technik und Design überzeugt

Charakteristisch für dieses Systempflaster sind Verbundelemente, die paarweise so angeordnet sind, dass eine Verschiebung der Steine gegeneinander verhindert wird. Jeweils ein Element eines Verbundelementepaares wird zylindrisch ausgeführt. Das andere verjüngt sich nach oben kegelförmig. Dadurch entstehen Kammern, die Fugenmaterial in allen Korngrößen aufnehmen und eine höchste Verbundwirkung ermöglichen. Eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen wird dadurch ermöglicht, ohne dass flächig oder linear ein Betonkontakt entsteht. Dadurch bleibt die Elastizität der Pflasterdecke erhalten.


Schmid: „Dieser Pflasterbelag bietet dank der D-Punkt-Fugensicherung eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen. Die zur regelmäßigen Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird systembedingt stets eingehalten. Schub- und Horizontalkräfte werden abgepuffert und auf die gesamte Fläche übertragen. Deshalb ist dieses Pflaster für uns in jedem Fall besser geeignet als herkömmliche Beläge. Die ältesten sanierten Flächen liegen bereits seit fast zwei Jahren – Verschiebungen sind bisher keine zu erkennen.“


Neben den funktionellen Eigenschaften sprachen aber auch optische Gründe  für dieses Pflastersystem. Als besonderes Bonbon für die Bürger wurde das Pflaster extra für die Gemeinde in einem speziellen Farbton angefertigt. Das Ehinger Gelb passt besonders gut zu den warmen Farben der historischen Barockfassaden entlang der Fußgängerzone. „Nun haben wir eine Lösung, die schön aussieht und zugleich dauerhaft stabil ist“, führt Rolf Schmid aus, „über viele Jahre sahen zwar auch die Natursteine schön aus - aber Schönheit alleine reicht nun mal nicht immer– zumindest nicht bei Pflasterflächen mit diesem Anforderungsprofil.“

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