Langenenslingen setzt bei der Ortskernsanierung auf eine ganzheitliche Lösung

Bereits seit vier Jahren laufen in der kleinen Ortschaft im Landkreis Biberach die Sanierungsarbeiten im Ortszentrum. Brüchiger Asphalt und zahlreiches Flickwerk auf Fahrbahn und Gehwegen hatte die Verantwortlichen der Stadt dazu bewogen, sich für eine grundlegende Erneuerung der Hauptstraße zu entscheiden. Ende dieses Jahres sollen mit Fertigstellung des dritten Bauabschnittes die Sanierungsarbeiten beendet sein. Bereits heute ist deutlich zu erkennen, dass die verantwortlichen Planer in vielerlei Hinsicht eine gute Lösung gefunden haben. 

 

Fahrbahnverschlankung durch Rinnen

Langenenslingen 2Dipl. - Ing. Andreas Musen vom Ingenieurbüro Kovacic aus Sigmaringen erklärt warum: „Zunächst einmal ging es bei der Sanierung darum, die marode Fahrbahn neu zu asphaltieren. Dabei spielte zum einen das Thema Verkehrsberuhigung eine wichtige Rolle, denn die Hauptstraße verläuft schnurgerade durch den Ort und verleitet zum rasen. Obwohl die Nettostraßenbreite mit 6,50 m unverändert blieb, konnten wir mit Hilfe eines 30cm breiten Rinnensteins auf beiden Seiten eine optische Verschlankung der Fahrbahn erreichen und hierdurch eine gewisse Beruhigung des Verkehrs herbeiführen.“



Pflasterung der Gehwege in Richtung Anwohnergrundstück

Andererseits sollte die Straße durch verschiedene gestalterische Maßnahmen optisch aufgewertet werden. Neben der Pflanzung zahlreicher neuer Bäume, die eine gewisse Alleewirkung erzeugen, kam der Pflasterung der Gehwege eine besondere Rolle zu. „Hierbei wollten wir in jedem Fall verhindern“, so Andreas Musen, „dass es durch eine gleichförmige Befestigung der Gehwege rechts und links entlang der Straße zu einer optisch langweiligen Schlauchwirkung kommt. Deshalb haben wir versucht - wo immer es möglich war - die Pflasterung der Gehwege in Richtung Anwohnergrundstück in einem Guss fortzuführen. Da die Gemeinde Teile der Kosten hierfür übernommen hat, konnten wir auch viele Anwohner davon überzeugen, die Flächen bis ans Haus gleich mitpflastern zu lassen. Auf diese Weise wirkt der gesamte Straßenraum sehr ruhig und das Ortsbild ausgeglichen. Bei der Auswahl des Pflasterbelages war uns von vorne herein klar, dass hierfür kein gewöhnliches Material in Frage kommt. Ziel war es, durch eine helle Oberfläche, eine freundliche Flächenwirkung zu erzeugen. Gesucht war ein Belag, der einerseits in die ländliche Umgebung passt und dabei gleichzeitig eine frische und moderne Atmosphäre erzeugt.“

Aber auch technische Aspekte hatten die Planer zu berücksichtigen. Hierzu Andreas Musen: „Damit die gewünschte Optik der neu gepflasterten Flächen dauerhaft Bestand hat und es zu keinen Verschiebungen kommt, müssen die Pflastersteine den anfallenden Belastungen gewachsen sein. Immerhin werden viele Zufahrten neben PKW auch von Lieferfahrzeugen und landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen befahren.“

Einstein-Pflaster ist belastbar und schön

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Aus diesem Grund entschieden sich die Planer für das Einsteinpflaster aus dem Hause Diephaus in Munderkingen. Das Besondere hieran ist die D-Punkt-Fugensicherung, die dafür sorgt, dass es bei der Verlegung der Steine nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten kommt. Der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden, die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge wird stets eingehalten und so eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. Damit erfüllte dieses Pflaster in Punkto Belastbarkeit genau die gestellten Anforderungen der Planer. Andreas Musen: „Das gute an diesem System ist, dass seine technischen Vorzüge nicht zu Lasten der Optik gehen. Im Gegenteil: Mit seiner kugelgestrahlten hellen Oberfläche und dem geradlinigen Format von 20 x 20 und 20 x 30 cm wirken die sanierten Flächen gewünscht modern und bieten einen bewussten Kontrast zu den historischen Gebäuden.“

Und noch ein Faktor machte die Umbaumaßnahme zum Erfolg: weil viele Anwohner Ihre Zufahrten und Hofflächen im gleichen Material mitpflastern ließen, konnten die Planer die sonst häufig beobachteten Störfaktoren unterschiedlicher Flächenbeläge im Straßenraum gleich ausschalten.


 

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