Große Formate für kleine Stadt
Bei der Sanierung von Pflasterflächen besteht seit längerer Zeit ein Trend hin zu großformatigen Pflasterelementen. Vor allem im urbanen Bereich wird häufig versucht, hiermit die oft gewünschte geradlinige Formenwirkung zu erzielen. Dass dieser Trend nun auch bei der Sanierung von Flächen im ländlichen Raum angekommen ist, verdeutlicht das Beispiel der Sanierung einer der Haupt-Durchgangsstraßen durch die Stadt Waldbröl im Oberbergischen Kreis. Hier kam bei der Neugestaltung des Ortsmittelpunktes ein Pflastersystem u.a. im Format 60 x 40 x 12 cm zum Einsatz, das sich optisch in das Umfeld der Kleinstadt einfügt und zugleich den anfallenden Verkehrsbelastungen standhält.
Straße wird zum Lebensraum
Die typische Dorfstraße einer pfälzischen Gemeinde ist gekennzeichnet durch eine schmale Fahrbahn und eine Grenzbebauung der Häuser bis an die oft sehr engen Gehwege. Der Vorteil: Durch Verzicht auf den Vorgarten vergrößert sich die wertvolle Gartenfläche hinterm Haus. Der Nachteil: Durch die enge Bebauung der Häuser bis an die Gehwege, wirken solche Straßen oft etwas beklemmend und bieten nur eine geringe Aufenthaltsqualität für deren Anwohner. Eine gute Lösung für eine solche Straße fand man in der verbandsfreien Gemeinde Böhl-Iggelheim, ca. 20 KM südöstlich von Ludwigshafen am Rhein. Hier wurden bei der Sanierung einer innerörtlichen Wohnstraße besondere Maßnahmen ergriffen, dass diese heute zunehmend von deren Anwohnern als Lebensraum genutzt wird.
Belastbar und schön
Bei der fußgängerfreundlichen Befestigung innerstädtischer Straßen stehen oft zwei Aspekte im Vordergrund: Erstens die Stabilität, damit die Flächen in der Lage sind, die erwarteten Verkehrsbelastungen aufzunehmen, ohne dass es zu Verschiebungen kommt und zweitens die Optik, denn schließlich soll der Straßenraum den Bürgern eine attraktive Aufenthaltsqualität bieten. Beide Aspekte – Optik und Technik – stellen jedoch häufig einen Widerspruch dar. So sind z.B. reine Asphaltflächen technisch durchaus praktikabel, optisch jedoch wenig reizvoll. Herkömmlich gepflasterte Flächen sehen zwar oft besser aus, sind aber aufgrund ihrer mangelnden Verbundwirkung nicht immer geeignet, alle anfallenden Verkehrsbelastungen aufzunehmen. Die Kreisstadt Homburg im Saarpfalz-Kreis fand für die Sanierung ihrer Fußgängerzone eine gute Lösung.
Belastbar und attraktiv zugleich
Stehen im ländlichen Raum Sanierungen von Straßen an, so entscheiden sich verantwortliche Planer gerne für die Pflasterbauweise: Pflaster passt optisch gut in historische Dorfkerne, Aufgrabungen stellen kein Problem dar und bei regelkonformer Verlegung sind Pflasterflächen auch den üblichen Verkehrsbelastungen gewachsen. Gerade hier beobachten Praktiker jedoch häufig ein Problem: Immer wieder kommt es zu Schäden an Pflasterflächen. Eine der häufigsten Ursachen hierfür liegt in einer unsachgemäßen Verlegung ohne den DIN-gemäßen Fugenabstand. Ist die Fuge nicht richtig ausgeprägt, dann kann das Fugenmaterial seine Funktion als „elastischer Puffer“ zwischen den Steinen nicht mehr wahrnehmen und ist unter Belastung nicht in der Lage, die auftretenden Lasten auf die Nachbarsteine zu übertragen. Dickere Abstandhalter täuschen bei Knirschverlegung der Steine lediglich eine Fuge vor. Die Lastabtragung erfolgt dann über den reinen Betonkontakt. Die Folge sind Kantenabplatzungen, Verschiebungen oder Bruch der Steine. Um dieses Problem zu umgehen, setzt die Gemeinde Karben im Wetteraukreis bei der Straßenbelagssanierung schon seit längerer Zeit auf ein Steinsystem, das systembedingt eine dauerhaft funktionierende Fuge ermöglicht und somit Schäden, die auf eine mangelhafte Fugenausprägung zurückgehen vermeidet.
Alte Werte für neues Konzept
Fußgängerzonen gelten als wichtiger Standortfaktor für eine Stadt. Hier soll im Idealfall eine gesunde Mischung aus Einzelhandelsgeschäften, Gastronomie und städtischer Infrastruktur stattfinden. Bedingung für die Akzeptanz dieser städtischen Areale beim Bürger ist jedoch, dass die Aufenthaltsqualität stimmt. Maßgeblich hierzu beitragen kann auch eine attraktive Flächengestaltung. Damit deren Wirkung aber auch dauerhaft erhalten bleibt, sind Kommunen immer wieder dazu angehalten ihre wichtigsten städtischen Flächen zu sanieren. Oft werden in diesem Zusammenhang sehr moderne Konzepte umgesetzt, die Gefahr laufen, bereits nach wenigen Jahren wieder aus der Mode zu geraten. Einen anderen Weg geht die Stadt Düren. Hier orientiert man sich bei der Sanierung wichtiger innerstädtischer Flächen an alten Werten.
Langzeittest bestanden
Ländliche Randlagen der Städte gelten nach wie vor als attraktiv und sind innerhalb der letzten Jahre deutlich stärker gewachsen als die Bevölkerung in den Ballungsräumen. In den rein ländlich strukturierten Gebieten, beo-bachtet man dagegen, dass immer mehr junge Leute abwandern. Um die-sem Trend entgegenzuwirken, bietet das Amt für Ländliche Entwicklung Bayern, bedürftigen Gemeinden seit über 25 Jahren im Rahmen des Dorfer-neuerungsprogramms finanzielle Unterstützung an. Aufgabe ist es, mit Hilfe gezielter Maßnahmen die Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse auf dem Land nachhaltig zu verbessern. Ein wichtiger Faktor dabei sind auch die befestigten Flächen der Ortskerne. Häufig wird im Zuge der Dorfer-neuerung Asphalt gegen Natur- oder Betonsteine ausgetauscht, um das gewünschte behagliche Ambiente zu schaffen. Neben den äußerlichen An-forderungen, müssen diese Flächen aber auch hohe funktionelle Aufgaben erfüllen. Aber gerade hier liegt manchmal ein Problem: sanierte Flächen weisen häufig schon nach kurzer Zeit erste Schäden auf. Die Ursachen hier-für ist neben unsachgemäßer Verlegung der Steine häufig auch eine falsche Auswahl der Materialien, die für die Belastungen, die auf den Flächen auf-treten nicht immer richtig ausgelegt sind. Ein gutes Beispiel, das zeigt wie es auch richtig funktionieren kann, ist die oberfränkischen Gemeinde Is-sigau. Hier wurden bereits im Jahre 2011 zahlreiche innerörtliche Straßen mit einem speziell ausgesuchten Betonpflastersystem neu befestigt. Eine erneute Abnahme der Flächen im Frühjahr 2017 zeigte, dass diese nach wie vor sowohl optisch als auch technisch einwandfrei funktionieren.
Mit Dorferneuerungsmaßnahmen sollen kleinere Orte schöner werden. Doch die Funktionalität darf nicht leiden. Wie sich dabei auch Hauptstraßen durch verschiebesicheres Pflaster aufwerten lassen, hat der Verband für Ländliche Entwicklung Oberfranken in der Gemeinde Hummeltal gezeigt.
Technisch einwandfreier Denkmalschutz
Die einen hassen es, die anderen lieben es: Kopfsteinpflaster als Straßenbelag wirkt optisch attraktiv, kann aber auch Nachteile bedeuten: aufwendige Verlegung, schlechte Begehbarkeit und vor allem die geringe Belastungsfähigkeit sind Planern und Bauherren schon lange ein Dorn im Auge. Dennoch gab es in denkmalgeschützten Stadtvierteln bisher kaum eine Alternative zu Naturstein. Die Folge sind zahlreiche defekte Straßenbeläge, die unschön geflickt wurden und hohe Aufwendungen für kostspielige Sanierungsmaßnahmen nach sich ziehen können. In der Altstadt von Heppenheim hat man nun bei der Sanierung einiger denkmalgeschützter Straßen eine gute Lösung gefunden, bei der die attraktive Optik eines künstlich gealterten Pflasters mit den Vorteilen eines gut begehbaren und belastbaren Betonsteinsystems verbunden wird.
Auch mit Gefälle ohne Schaden
Bei der fußgängerfreundlichen Befestigung innerstädtischer Straßen stehen oft zwei Aspekte im Vordergrund: Erstens die Stabilität, damit die Flächen in der Lage sind, die erwarteten Verkehrsbelastungen aufzunehmen, ohne dass es zu Verschiebungen kommt und zweitens die Optik, denn schließlich soll der Straßenraum den Bürgern eine attraktive Aufenthaltsqualität bieten. Beide Aspekte – Optik und Technik – stellen jedoch häufig einen Widerspruch dar. So sind z.B. reine Asphaltflächen technisch durchaus praktikabel, optisch jedoch wenig reizvoll. Herkömmlich gepflasterte Flächen sehen zwar oft besser aus, sind aber aufgrund ihrer mangelnden Verbundwirkung nicht immer geeignet, alle anfallenden Verkehrsbelastungen aufzunehmen. Die Stadt Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus-Kreis fand für die Sanierung der Brunnenstraße - einer Verbindung zwischen Kurbezirk und Stadtzentrum - eine gute Lösung und das sogar, obwohl die Straße ein beachtliches Gefälle aufweist.
Funktionalität und Optik - beides zählt
Mit rund 48.000 Quadratkilometern ist Niedersachsen das zweitgrößte Flächenland der Bundesrepublik. Gut 20 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land – mit abnehmender Tendenz. In den rein ländlich strukturierten Gebieten beobachtet man, dass immer mehr junge Leute abwandern und die Bevölkerung zu überaltern droht. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bietet das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung bedürftigen Gemeinden im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms finanzielle Unterstützung an. Seit 1971 wurden für die städtebauliche Erneuerung in Niedersachsen Städtebauförderungsmittel des Landes (einschließlich Bundesfinanzhilfen) in Höhe von rd. 1,6 Mrd. Euro für mehr als 370 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen bereitgestellt. Aufgabe ist es, mit Hilfe gezielter Maßnahmen die Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse auf dem Land nachhaltig zu verbessern. Insbesondere die befestigten Flächen der Ortskerne stehen dabei im Focus, denn diese sind bei geeigneter Gestaltung besonders gut in der Lage, das gewünschte dörfliche Ambiente zu schaffen. Neben den äußerlichen Anforderungen, müssen diese Flächen aber verstärkt auch verschiedene funktionelle Aufgaben erfüllen. Wie man bei der Sanierung einer kleinen Ortschaft verschiedene Anforderungen an die Flächenbefestigung gleichzeitig erfüllt, das zeigt das Beispiel der Gemeinde Hermannsburg in der Lüneburger Heide, wo es bei der Sanierung der Verkehrsflächen im Ortskern neben der Optik auch noch andere wichtige Aspekte zu berücksichtigen galt.
40 Jahre sind genug
Die Beschaffenheit von Fußgängerzonen gilt als wichtiger Standortfaktor für eine Stadt. Eine gesunde Mischung aus Einzelhandelsgeschäften, Gastronomie und städtischer Infrastruktur bildet die Basis für ein intaktes Innenstadtleben. Vom Bürger angenommen wird eine Fußgängerzone jedoch erst dann, wenn auch die Aufenthaltsqualität stimmt. Hierzu trägt maßgeblich eine attraktive Flächengestaltung bei. Ist diese nicht gegeben, so fehlt dem gesamten Standort eine wichtige Voraussetzung. Auch die Stadtplaner der Stadt Ibbenbüren sahen sich mit diesem Problem konfrontiert und beschlossen im Jahre 2009, die vor mittlerweile 40 Jahren eröffnete Fußgängerzone in den Jahren 2011 bis 2013 nach ganz besonderen Kriterien zu sanieren.
Sanierung ohne Störfaktor
Bei der Sanierung von Durchfahrtsstraßen kleinerer Ortschaften zählen für Planer neben den technischen Funktionen einer Straße vor allem gestalterische Aspekte: Alte marode Beläge sollen durch neue freundliche Materialien ersetzt werden. Im Ergebnis ist es gewünscht, dass der gesamte Straßenraum ruhig wirkt und ein einheitliches Ortsbild abgibt. Ein Störfaktor hierbei sind jedoch häufig die Zufahrten und die Ausgleichsflächen hinter den Gehsteigen bis zu den Grundstücken der Anwohner. Diese sind oft mit verschiedensten alten Materialien befestigt, die optisch nicht zu den neu sanierten Flächen der Straße passen. Bei der Ortskernsanierung der Gemeinde Langenenslingen im nördlichen Oberschwaben fand man eine gute Lösung, bei der neben den Gehsteigen auch angrenzende Flächen in die Sanierung mit einbezogen wurden und somit ein besonders attraktives Ortsbild geschaffen werden konnte.
Verkehrsberuhigung durch optische Wahrnehmungsänderung
Über den Ausbau des deutschen Fernstraßennetzes existieren verschiedene Meinungen. Während die einen den Bau von Autobahnen zumeist aus wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Aspekten befürworten, gibt es auch zahlreiche Stimmen, die aus umweltpolitischer Sicht Bedenken äußern. Ein Punkt ist jedoch unbestritten: Durch den Ausbau von Fernstraßen wird der Regionalverkehr vielerorts spürbar entlastet. Ein gutes Beispiel, hierfür ist ein kleiner Ortsteil der oberfränkischen Stadt Lichtenfels. Als hier Ende 2008 die A 73 (von Suhl nach Nürnberg) fertig gestellt wurde, fiel der Startschuss für eine grundlegende Ortskernsanierung. Um den Verkehr durch die Ortschaft zu beruhigen setzten die Planer auf ein einfaches Mittel.
Aus Fahrbahn wird "Wohnzimmer"
Die typische Dorfstraße einer pfälzischen Gemeinde ist gekennzeichnet durch eine schmale Fahrbahn und eine Grenzbebauung der Häuser bis an die oft sehr engen Gehwege. Der Vorteil: Durch Verzicht auf den Vorgarten vergrößert sich die wertvolle Gartenfläche hinterm Haus. Der Nachteil: Durch die enge Bebauung der Häuser bis an die Gehwege, wirken solche Straßen oft etwas beklemmend und bieten nur eine geringe Aufenthaltsqualität für deren Anwohner. Eine gute Lösung für eine solche Straße fand man in der Verbandsgemeinde Kandel zwischen Karlsruhe und Landau. Hier wurden bei der Sanierung der Lebensader des Ortsteils Minfeld solche Maßnahmen ergriffen, dass die umgebaute Straße auf deren Anwohner heute beinahe wie ein „Wohnzimmer“ wirkt.
Funktionalität und Optik - beides zählt
Im Freistaat Bayern leben rund 60 % der Menschen auf dem Land. Besonders attraktiv sind nach wie vor die ländlichen Randlagen der Städte, die innerhalb der letzten 20 Jahre um durchschnittlich 15 % gewachsen sind, mehr als doppelt so stark wie die Bevölkerung in den Ballungsräumen. In den rein ländlich strukturierten Gebieten, beobachtet man dagegen, dass immer mehr junge Leute abwandern und die Bevölkerung zu überaltern droht. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bietet das Amt für Ländliche Entwicklung Bayern, bedürftigen Gemeinden seit über 20 Jahren im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms finanzielle Unterstützung an. Aufgabe ist es, mit Hilfe gezielter Maßnahmen die Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse auf dem Land nachhaltig zu verbessern. Insbesondere die befestigten Flächen der Ortskerne stehen dabei im Focus, denn diese sind bei geeigneter Gestaltung besonders gut in der Lage, das gewünschte dörfliche Ambiente zu schaffen. Neben den äußerlichen Anforderungen, müssen diese Flächen aber verstärkt auch verschiedene funktionelle Aufgaben erfüllen. Wie man bei der Sanierung einer kleinen Ortschaft verschiedene Anforderungen an die Flächenbefestigung gleichzeitig erfüllt, das zeigt das Beispiel der oberfränkischen Gemeinde Issigau, wo es bei der Sanierung von Straßen und Wegen neben der Optik auch noch andere wichtige Aspekte zu berücksichtigen galt.
Sanierung - gewusst wie
Das Land Baden-Württemberg unterstützt Städte und Gemeinden jährlich mit namhaften Förderbeträgen bei der Durchführung städtebaulicher Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Zielsetzung ist die Verbesserung der baulichen, verkehrstechnischen und kulturellen Verhältnisse in Stadt und Land. Seit seiner Einführung wurden 1.822 Gebiete in 786 Gemeinden in das Landessanierungsprogramm aufgenommen. Davon konnten bereits über 970 Maßnahmen erfolgreich durchgeführt werden. Eine davon betrifft das am südlichen Rand der Schwäbischen Alb gelegene Zwiefalten. Als hier im Jahre 2003 das Entwicklungskonzept der Ortsmitte beschlossene Sache war, stand für die Planer von vorne herein fest, dass die Sanierung nach ganz besonderen Kriterien zu erfolgen hat.
Fuge gut, alles gut
Bei der Sanierung innerörtlicher Straßen und Wege, entscheiden sich Planer und Kommunen besonders gerne für die Pflasterbauweise. Die Vorteile liegen auf der Hand: Pflaster wirkt optisch attraktiv, Aufgrabungen stellen kein Problem dar und bei regelkonformer Verlegung der Steine, sind Pflasterflächen auch den üblichen Verkehrsbelastungen gewachsen. Gerade hier beobachten Praktiker jedoch häufig ein Problem: Immer wieder kommt es zu Schäden an Pflasterflächen, die kostenintensive Reparaturen nach sich ziehen. Eine der häufigsten Ursachen hierfür liegt darin, dass die Steine aufgrund des heutigen Kosten- und Zeitdrucks ohne den DIN-gemäßen Fugenabstand verlegt werden. Das Fugenmaterial kann dann seine Funktion als „elastischer Puffer“ zwischen den Steinen nicht mehr erfüllen und ist unter Belastung nicht in der Lage, die auftretenden Lasten auf die Nachbarsteine zu übertragen. Dickere Abstandhalter täuschen bei Knirschverlegung der Steine lediglich eine Fuge vor. Die Lastabtragung erfolgt dann über den reinen Betonkontakt. Die Folge: Kantenabplatzungen, Verschiebungen oder Bruch der Steine. Die Stadt Heimbach in der Eifel setzt bei der Straßenbelagsanierung aus diesem Grund auf ein Steinsystem, das systembedingt eine Fuge garantiert und somit Schäden, die auf eine mangelhafte Fugenausprägung zurückgehen vermeidet.
Fortschritt durch Reduktion
Nach dem Fernstraßenausbauänderungsgesetz stehen zwischen 2004 und 2015 rund 11 Milliarden Euro für den Bau von ca. 850 Umgehungsstraßen in Deutschland zur Verfügung. Dennoch beobachtet man auch heute noch zahlreiche Ortschaften, die trotz vorhandener Umgehungen nur schwer zu entlasten sind. Eine der Ursachen hierfür liegt in den oft sehr breit ausgebauten Ortsdurchfahrten, die häufig eine Abkürzung darstellen und durch die der Verkehr scheinbar ebenso schnell rollt, wie über die zum Teil überfüllten Umgehungsstraßen. Bis vor kurzem zählte hierzu auch die Gemeinde Neulußheim bei Hockenheim. Die Ende Juni dieses Jahres abgeschlossene Sanierung der Hauptverkehrsader erfolgte vor diesem Hintergrund nach ganz besonderen Kriterien und soll nun Besserung versprechen.
Neues muss nicht neu sein
Bei der Planung von innerstädtischen Straßensanierungsmaßnahmen sind
in der Regel Konzepte gefragt, die Neuerungen hervorbringen: Neue Verkehrsführungen, neue Grünflächen, neue Rad- und Gehwege und neuer Platz für den ruhenden Verkehr. Dass hierbei Neues nicht immer neu sein muss, zeigt die frisch gestaltete Römerstraße in der Spargelstadt Lampertheim im südhessischen Landkreis Bergstraße. Die Verantwortlichen der gut 30.000 Einwohner zählenden Stadt orientierten sich bei der Sanierung ihrer Hauptlebensader an alten Gegenbenheiten und erzielten damit eine besonders gute Lösung.
Schönheit alleine reicht nicht aus
Als Kaufkraft bezeichnet man das in privaten Haushalten für Konsumzwecke verfügbare Einkommen. Der Kaufkraftindex einer Gemeinde gibt das Kaufkraftniveau pro Einwohner im Vergleich zum nationalen Durchschnitt an. Mit einem Kaufkraftindex von 126 liegt die Große Kreisstadt Ehingen an der Donau neben Städten wie Düsseldorf, München und Stuttgart bundesweit an der Spitze. Klar, dass sich der örtliche Einzelhandel, der nur rund 25.000 Einwohner zählenden Gemeine, darauf eingestellt hat: Exclusive Boutiquen, trendige Cafés und zahlreiche feine Fachgeschäfte prägen das Stadtbild. Auch die Stadtplaner, der immerhin größten Stadt im Alb-Donau-Kreis, arbeiten seit Jahren daran, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, um betuchte Ehinger Bürger dazu zu bewegen, ihr Geld lieber vor Ort, als im nahe gelegenen Ulm auszugeben. Eine der Maßnahmen bestand bereits Anfang der 80er Jahre darin, die Fußgängerzone mit Hilfe hochwertiger Naturpflastersteine optisch aufzuwerten. Was damals zunächst sehr ansprechend wirkte, stellt seit einiger Zeit ein Problem dar: Die hohe Belastung der Flächen durch Lieferverkehr und Busse hat weite Teile der Flächen zerstört. Notdürftig mit Bitumen geflickte Löcher und zahlreiche gelockerte Steine sind die Folge. Seit rund zwei Jahren arbeitet das zuständige Tiefbauamt nun daran, die Flächen so zu sanieren, dass diese nicht nur optisch in das hochwertige Stadtbild von Ehingen passen, sondern auch dauerhaft den Belastungen standhalten.